Du lernst für: Studiengang Technischer Umweltschutz: Wasserreinhaltung II
Angezeigte Ebenen:
- ? Was versteht man unter der Härte eines Wassers?
- Seinen Gehalt an Erdalkali-Ionen [Skript, S. 109]
- ? Wie ist die Einheit "Grad deutscher Härte" (°dH) definiert?
- Ein Wasser, das 10 mg CaO pro Liter enthält, hat die Härte 1°dH. Das entspricht einer Stoffkonzentration von 1/5,6 = 0,18 mmol/l. Von der Summe der Ca2+- und Mg2+-Konzentration in mmol/l gelangt man über den Faktor 5,6 zur Härte in °dH. So entspricht eine Konzentration von 1 mmol/l an Härtebildnern der Härte 5,6 °dH.
- ? Welche Härtebereiche gibt es?
- I: < 7 °dH, II: 7-14 °dH, III: 14-21 °dH, IV: > 21 °dH
Die Nummer des Härtebereichs entspricht ungefähr der entsprechenden mittleren molaren Konzentration an Härtebildnern
(I: < 1,3 mmol/l, II: 1,3-2,5 mmol/l, II: 2,5-3,8 mmol/l, IV: > 3,8 mmol/l)
- ? Sind die Grundwässer in Gipssteingebieten hart oder weich?
- Hart.
- ? Welche minimale Konzentration an Erdalkalien (Ca2+, Mg2+) und HCO3- sollte bei der Enthärtung nicht unterschritten werden, um eine minimale Pufferkapazität des Wassers zur Korrosionsvermeidung zu erhalten?
- Jeweils nicht unter 1,5 mmol/l (entspricht 8,4 °dH).
- ? Welche Größe sollte die Zielgröße bei der Enthärtung sein?
- Die Ca2+-Konzentration sollte die Zielgröße sein, da Mg2+ keine harten Fällungsprodukte bildet und somit relativ unproblematisch ist [Skript, S. 109].
- ? Welche Verfahren kommen für eine Enthärtung in Betracht?
- Ionentausch, Membranverfahren (z.B. Nanofiltration), Fällungsverfahren (physikalische und chemische Enthärtung).
- ? Wieviel Mehrkosten würde eine zentrale Enthärtung voraussichtlich verursachen?
- Ca. 25 bis 50 Cent pro Kubikmeter Wasser.
- ? Zu welchem vorrangigen Problem führt die private, dezentrale Enthärtung durch Ionentauscher?
- Zu Versalzung.
- ? Was ist das Grundprinzip der Fällungsverfahren bei der Enthärtung und auf welche verschiedenen Weisen (3) kann es angewendet werden?
- Bei den Fällungsverfahren wird das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht künstlich in den kalkabscheidenden Bereich verschoben. Dies kann durch Dosierung alkalischer Sustanzen (Kalkfällung/Natronlaugefällung), Zufuhr von Carbonat-Ionen CO32- (Sodafällung) oder den Entzug von gelöstem CO2 (Physikalische Entcarbonisierung durch Belüftung) geschehen.
- ? Warum ist die Verwendung Na-haltiger Fällmittel im Trinkwasserbereich problematisch?
- Weil ein Natrium-Grenzwert von 200 mg/l einzuhalten ist [7, Anlage 3: Indikatorparameter, S. 974].
- ? Welche drei Fällungen unterscheidet man bei der chemischen Enthärtung und welche Chemikalien kommen dabei zum Einsatz?
- 1. Kalkfällung mit Ca(OH)2
2. Sodafällung mit Na2CO3
3. Natronlaugefällung mit NaOH.
- ? Ab welchem pH-Wert fällt Mg2+ als Mg(OH)2 aus?
- Erst oberhalb eines pH-Werts von 10,5 fällt Mg(OH)2 aus, dieser pH-Wert wird bei der Enthärtung in der Trinkwasseraufbereitung i.d.R. nicht erreicht.
- ? Warum wird die Sodafällung zur Enthärtung bei der Trinkwasseraufbereitung in Deutschland nicht eingesetzt?
- Weil 1. keine Entkarbonisierung stattfindet (sondern lediglich eine Verringerung der Ca2+-Konzentration) und
2. die Na+-Konzentration erhöht wird.
- ? Wann kann die Natronlauge-Fällung gegenüber der Kalkfällung von Vorteil sein?
- Wenn die Ca2+-Konzentration verringert werden soll, ohne gleichzeitig die HCO3--Konzentration zu stark abzusenken. Im Gegensatz zur Kalkfällung wird bei der Natronlauge-Fällung pro Ca2+-Ion nur ein anstatt zwei Hydrogencarbonat-Ionen entfernt.
- ? Welche Verfahrensvarianten unterscheidet man bei der Entcarbonisierung?
- Langsamentkarbonisierung und Schnellentkarbonisierung.
- ? Welches sind Hauptargumente für eine zentrale Enthärtung?
- 1. Energieeinsparung mit resultierender Reduktion von CO2-Emissionen (Verbesserung des Wärmeübergangs bei der Warmwasseraufbereitung durch Verringerung von Verkalkungen)
2. Verringerung von Schwermetallemissionen (weil harte Wässer auf einen niedrigeren Gleichgewichts-pH eingestellt werden müssen als weiche Wässer und ein niedriger pH-Wert verstärkt zu Korrosion führt).
- ? Wie groß sind die Aufenthaltszeiten bei der gewöhnlichen und bei der schnellen Langsamentcarbonisierung?
- Gewöhnliche Langsamentcarbonisierung: mehrere Stunden,
schnelle Langsamentcarbonisierung: ca. 20 Minuten.
- ? Wodurch kann die Abscheideleistung bei der Langsamentcarbonisierung erhöht werden?
- Durch eine Kreislaufführung des Schlammes, wodurch die Kristallisation gefördert wird.
- ? Wovon hängt die Abscheideleistung bei der Schnellentcarbonisierung ab?
- U.a. von der Qualität der eingesetzten Kalkmilch, Unreinheiten, wie sie in Naturprodukten vorkommen, stören die Kristallisation.
- ? In welcher Form wird Mg2+ bei der Schnellentcarbonisierung abgeschieden und wie groß ist der entfernte Anteil?
- Mg2+ wird zu zirka 10 bis 20% entfernt, indem MgCO3 in die CaCO3-Kristalle eingelagert wird.
- ? Nach welchem Prinzip funktioniert die Schnellentcarbonisierung?
- In einem Wirbelschichtreaktor wachsen CaCO3-Kristalle, ggf. an Feinsand als Kristalliationskeim zu millimetergroßen Kügelchen (Pellets oder Hartkorn) heran.
- ? Wie groß ist der Anteil der Kalkkristalle, der auch bei der Schnellentcarbonisierung als Schlamm ausfällt?
- Etwa 5 bis 15%.
- ? Welcher Industriezweig benötigt u.a. hochreines CaCO3?
- Die Papierindustrie (u.a. für Zigarettenpapier)
- ? Wodurch können die Betriebskosten bei der Schnellentkarbonisierung gedeckt werden?
- Durch Verkauf der erzeugten hochreinen Ca-Carbonat-Pellets.
- ? Wie lautet die Gleichgewichtsreaktion, die bei der physikalischen Entcarbonisierung ausgenutzt wird?
- Ca2+ + 2 HCO3- <--> CaCO3 + CO2 + H2O
- ? Welche Abscheideraten werden bei der physikalischen Entcarbonisierung erreicht und wodurch lassen sie sich verbessern?
- Abscheideraten von 50 bis 70% (entspricht einer Teilentcarbonisierung), Verbesserung durch Kreislaufführung des Feingutes.
- ? Nenne zwei Vorteile und einen Nachteil der physikalischen Entcarbonisierung!
- Vorteil: Kein Chemikalieneinsatz, geringerer Feststoffanfall als bei der Kalkfällung (oder ist das ein Nachteil?),
Nachteil: Energiebedarf für die Belüftung
- ? Welche Membranverfahren kommen prinzipiell für die Enthärtung in Frage?
- Nanofiltration und Elektrodialyse
- ? Was macht das Verfahren der Nanofiltration zur Wasserenthärtung so teuer?
- Der Einsatz von Chemikalien (Schwefelsäure, Na-Metahexaphosphat) zur Vermeidung von Scaling-Effekten an der Membran und die entsprechend schwierige Entsorgung des Konzentrats.
- ? Welche Stoffe verursachen Scaling-Effekte an der Membran bei der Nanofiltration?
- CaCO3, CaSO4, BaSO4
- ? Welches Ionentauschverfahren kommt im wesentlichen für eine zentrale Wasserenthärtung in Betracht?
- Das CARIX-Verfahren.
- ? Welche Arten von Ionentauscher werden beim CARIX-Verfahren kombiniert?
- Ein schwach saurer Austauscher in der Säureform und ein stark basischer Austauscher in der HCO3--Form.
- ? Was entsteht beim Ionentausch mit dem CARIX-Verfahren und warum ist das vorteilhaft?
- Es entsteht Kohlensäure, die in CO2 und Wasser zerfällt. Das CO2 kann für die Regeneration des Austasuchers verwendet werden. Beim CARIX-Verfahren tritt keine zusätzliche Salzbelastung auf.
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